Auf dieser Wanderreise besuchen wir das Kleinwalsertal im österreichischen Vorarlberg.
Im 13. Jhd. flüchteten Hirten und Bergbauern aus dem schweizer Kanton Wallis und ließen sich in diesem Hochtal nieder. Hier rodeten sie das bisher unbesiedelte Gebirgstal, schufen Weideflächen für ihr Vieh und bauten ihre Höfe. So entstand eine offene Landschaft mit grünen Wiesen, bewaldeten Hängen und seltenen Wildkräutern und Alpenblumen. Der Name des Tals leitet sich ab von den ersten Bewohnern, den Walsern.
Kurios ist, das der Talzugang nur über Deutschland möglich ist, denn die einzige Straßenverbindung in diese „schönste Sackgasse der Welt“ führt über Oberstdorf, dennoch gehört das Kleinwalsertal nicht zum Allgäu.
Allerdings bestehen seit 1891 enge wirtschaftliche Verflechtung mit Bayern. Kaiser Franz Joseph I. verlieh dem Tal den Status eines sog. Zollausschlussgebietes, um die ungünstige Gebirgslage auszugleichen. Dadurch können die Walser mit den bayerischen Regionen zollfreien Handel betreiben ohne dafür zu Fuß über Berge und Pässe bis nach Österreich wandern zu müssen.
In diesem Wanderherbst erleben wir eine beeindruckende Bergwelt und hören von der Kulturgeschichte der Kleinwalser.
Während der letzten Eiszeit bedeckte ein mächtiger Gletscher die Region. Durch das Abschmelzen entstand ein Hochtal mit einer trogähnlichen Form.
Am Talschluß thront der majestätische Große Widderstein und wacht über Bergler und Besucher. Verteilt auf drei Höhenlagen zwischen 1100 Metern im Tal und den höchsten Gipfeln mit 2553 Metern und mehreren Seilbahnen bietet das Wandergebiet Möglichkeiten für jeden Geschmack. Auf unseren Touren sind wir in den mittleren Höhenlagen zwischen 1200 und 1700 Metern unterwegs.
Wir wandern durch eine einzigartige Hochmoorlandschaft, folgen dem Tosen der Breitach in die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas, besuchen eine urige Alpe, wo der Bergkäse noch nach alter Rezeptur hergestellt wird, wandern durch ein idyllisches Seitental, treffen den Ortschronisten, bereiten eigene Naturkosmetik aus Alpenkräutern zu und steigen zum Abschluß hoch hinauf in das hintere Kleinwalsertal.
Das Kleinwalsertal ist über den Bahnhof Oberstdorf in Bayern gut erreichbar.
Geplant sind für diese Woche in Abhängigkeit vom Wetter und der Kondition der Teilnehmer, zwei Halbtages- und drei Ganztageswanderungen. Die Wegstrecken bewegen sich zwischen 8 bis 13 km; der maximale Höhenunterschied beträgt 500 Höhenmeter; die Wege sind sowohl naturbelassen als auch gelegentlich aspahltiert und es geht sowohl über eher ebene Wege wie aber auch steile Anstiege. Die Ausgangspunkte erreichen wir zu Fuß und mit dem Wanderbus. Die jeweilige Anfahrtszeit beträgt zwischen 10 bis 40 Minuten. Für die Wanderungen ist eine mittlere Kondition und Trittsicherheit erforderlich sowie wandertaugliches knöchelhohes Schuhwerk mit Profilsohle. Unterwegs pausieren wir im Grünen und in zünftigen Berghütten.
Unser familiengeführtes historisches Drei-Sterne-Bio-Hotel liegt auf 1050 Metern am Rande des größten Ortes, in Riezlern. Ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna sorgt für zusätzliche Entspannung nach einem erlebnisreichen Tag und die Hotelküche verwöhnt uns mit alpinen Köstlichkeiten, hergestellt mit Lebensmitteln aus der unmittelbaren Umgebung und meist bio zertifiziert.
Sonntag, 14. September
Individuelle Anreise zum Hotel in Riezlern.
Bahnreisende werden gern am Bahnhof Oberstdorf abgeholt.
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel stimmen wir uns auf die Reise ein.
Montag, 15. Sept.
Heute starten wir mit einer ersten Wanderung ins seltene Gebirgshochmoor. Direkt vom Haus aus laufen wir los. Unser Weg führt uns durch eine sanft modellierte Hügellandschaft, wo sich offene Wiesenflächen und Waldstücke abwechseln. Dazwischen versteckt sich eine einzigartige Hochmoorfläche.
Streckeninfo: Start zu Fuß ab Hotel, Gehstrecke 11 km,
Aufstieg 200 m, Abstieg 200 m
Dienstag, 16. September
Mit dem Wanderbus fahren wir nach Höfle und starten dort unsere Rundwanderung zu einem einzigartigen energetisierenden Kraftplatz und weiter in das idyllische Wildental. Vom Weiler geht es moderat bergan, vorbei am Waldsaum, zum Kraftort und weiter, bis wir offene Wiesen erreichen. Hier lockt die Innere Wiesalpe mit Speckbrot oder Kuchen auf 1300 Metern Höhe. Rundherum stehen hohe Berge. Auf dem Rückweg bis nach Mittelberg geht es an einem Ziegenhof vorbei - vielleicht hat die Bäuerin Zeit für ein paar Erläuterungen.
Streckeninfo: An-und Abfahrt per Wanderbus, Gehstrecke 7 km,
Aufstieg 270 m, Abstieg 230 m
Mittwoch, 17. September
Heute treffen wir den Ortschronisten. Auf dem „Kulturweg“ durch Mittelberg erklärt er Spannendes zur Kulturgeschichte der Walser und hält Einiges zum Anfassen bereit. Infolge der jahrhundertelangen Abgeschlossenheit hat sich im Kleinwalsertal ein besonderes Brauchtum, eine schweizerische Mundart und ein eigener Baustil erhalten. Z.B. erfahren wir, was ein „Uurüafschdai“ ist und wie man die hölzernen „Heinzen“ zusammensteckte.
Streckeninfo: An-und Abfahrt per Wanderbus, Gehstrecke 2 km, Aufstieg 50 m, Abstieg 0 m
Zurück im Hotel schnuppern wir uns am nachmittag durch die Kräuterwerkstatt. Hier bringt uns eine Kräuterfrau viel Wissenswertes zur Naturkosmetik näher. Unter ihrer Anleitung stellen wir eine Creme oder eine Teemischung aus heimischen Alpenkräutern her.
Donnerstag, 18. September
Heute sind wir in der tiefsten Felsenschlucht Mitteleuropas. Wir wandern durch die eindrucksvolle Breitachklamm, immer begleitet vom Rauschen und Toben des wilden Wassers. Links und rechts ragen bizarre Felsformationen steil auf, teils ist der Weg durch das Gestein geschlagen und führt durch halboffene Überhänge. Immer geht es über gut gesicherte und ausgebaute Wege, die uns grenzüberschreitend bis ins Allgäu führen. Über Oberstdorf fahren wir zurück nach Riezlern.
Streckeninfo: Start zu Fuß ab Hotel, Rückfahrt per Wanderbus,
Gehstrecke 11 km, Aufstieg 180 m, Abstieg 370m
Freitag, 19. September
Wir wandern über den Oberen Höhenweg von Mittelberg in Richtung Talschluß.
Nach einem kurzen steilen Anstieg über Wiesenhänge erreichen wir den Panoramaweg. Der Weg führt durch Fichten- und Bergahornwald, durchsetzt mit offenen Hangflächen, auf denen eigenartige pyramidenförmige Holzgestelle stehen. Es handelt sich um Gleitschutzböcke, die Jungbäume vor abrutschendem Schnee schützen. Rast machen wir auf 1489 Metern Höhe in der urigen Stutzalpe, einer original Walser Sennalpe. Hier wird die Rohmilch noch auf alte Weise zu Bergkäse verarbeitet.
Dann geht’s zurück bergab durch den Wald oberhalb von Baad in Richtung Mittelberg. Traditionelle hölzerne Viehställe und alte Eschen säumen unseren Weg.
Streckeninfo: An-und Abfahrt per Wanderbus, Gehstrecke 8 km, Aufstieg 200 m, Abstieg 280m

Die Stutzalpe wird bereits seit Ende des 17.Jhd. als Sennerei betrieben und ist bis heute vollständig aus Holz gebaut.
Für eine herzhafte Brotzeit gibt es Sitzmöglichkeiten draußen von der Hütte und im Inneren lockt die urige Gaststube mit alten Möbeln und liebevoll dekorierter Ausstattung.
(Bildquelle: anders-sehn - S. Hahn)
Samstag, 20.September
Heute besuchen wir das hinterste Ende des Kleinwalsertals. Von Baad aus steigen wir auf einem naturbelassen, recht steilen Wanderweg durch den Wald. Wir schlängeln uns stetig weiter hoch, bis wir schließlich oberhalb der Baumgrenze angekommen sind. Hier begegnen wir vielleicht noch dem Galtvieh - und laufen dann auf einer Höhenlinie bis zu unserem Rastpunkt, der Inneren Stierhofalpe. Hier, in 1685 Metern Höhe, genießen wir Hausgemachtes und die sagenhafte Weite, umgeben von Bergriesen. Weiter geht es dann - zunächst auf einer Höhenlinie - über offenes Gelände bis wir wieder im Wald sind und den recht steilen Abstieg nach Baad antreten.
Streckeninfo: An-und Abfahrt per Wanderbus, Gehstrecke 8 km, Aufstieg 480 m, Abstieg 480 m
Sonntag, 21. Sept.
Wie die Zeit vergeht. Heute ist Abreisetag. Den Bahnhof Oberstdorf erreichen wir voraussichtlich um 9 Uhr.
im Reisepreis enthaltene Leistungen pro Person im DZ
bei Eigenan-und Abreise bis Bahnhof Oberstdorf in Deutschland
- 7 Übernachtungen in einem familiengeführten Drei-Sterne-Bio-Hotel (Landeskategorie) in Riezlern, TV, alle Zimmer inkl. Du/WC, TV, kostenloses W-LAN, Echtholzfußboden, Balkon ; hauseigenenes Restaurant, Garten, kleine Sauna
- Halbpension (7x Frühstück, 6 x viergängiges Abendessen, 1 x Käsespätzlepfanne)
(Getränke sind nicht im Preis enthalten)
- ALLGÄU WALSER CARD (freie Fahrt im Wanderbus Kleinwalsertal)
- 1 Kräuterworkshop
- 1 Tast-Führung mit dem Ortschronisten
- 1 Ticket Breitachklamm
- 1 Transferbusfahrt Oberstdorf Bhf-Hotel- Oberstdorf Bhf
- sehbehindertengerechte Führungen und Wanderungen inkl. zugehörige Eintritte laut Programm
- freundliche, sehbehindertengerechte Reiseleitung
- alle Führungen finden in deutscher Sprache statt
Sonstige Hinweise
Eine sehende Begleitung kann gegen zusätzlichen Aufpreis gebucht werden.
Vor Ort bewegen wir uns in erster Linie zu Fuß; die Wanderstartpunkte werden meist mit dem Wanderbus angefahren. Wir verbringen die Zeit vor allem mit Wanderungen zwischen 8-13 km Länge in Höhen zwischen 1200-1700 Metern. Die tägliche reine Gehzeit wird je nach Tour voraussichtlich zwischen 3 und 5 Stunden liegen. Mittlere Kondition, Trittsicherheit sowie wetterfeste Kleidung wird empfohlen.
Knöchelhohe Wanderschuhe mit Profilsohle sind Pflicht!
Preis
1500 EURO pro Person im DZ (Einzelzimmerzuschlag 160 Euro)
Aufpreis Buchung einer 1:1 Begleitperson von anders-sehn 1300 Euro
Aufschlag Hund auf Anfrage
Anzahlung in Höhe von 20% des Reisepreises wird nach Erhalt der Anmeldebestätigung und des Sicherungsscheines fällig. Der Restpreis wird 20 Tage vor Reisebeginn fällig.
Führhunde
Führhunde können mitgebracht werden, sofern sie hunde- und gruppenverträglich sind.
Für die Einreise mit Hund nach Österreich ist ein EU-Heimtierausweis mitzuführen. Außerdem besteht eine Mikrochip-Kennzeichnungspflicht sowie die Pflicht einer gültigen Tollwutimpfung.
Ort und Termin
14. bis 21. September 2025
Riezlern im Kleinwalsertal, Österreich
Teilnehmer/innen und Art der Reise
Offene Gruppen-Pauschalreise für sehbehinderte, blinde und sehende Interessierte, die eine Wanderreise der besonderen Art erleben möchten.
Teilnehmerzahl
8 – 12 Personen
Die Reise kann nur bei einer Mindestteilnehmerzahl von 8 Personen durchgeführt werden.
Ist diese Zahl bis 21 Tage vor Reisebeginn nicht erreicht, bekommen Sie unverzüglich eine Absageerklärung.
Gruppengröße
Die Gruppe umfaßt die Teilnehmer, sowie ggf. zusätzlich die aus dem Servicepool hinzugebuchten Begleiter.
Hinweise zur Eignung für Personen mit eingeschränkter Mobilität
Die Reise ist geeignet für sehbehinderte, blinde, hörbehinderte und sehende Personen, die sich allein oder mithilfe eines Tast- oder Langstockes oder einer Assistenzkraft allein fortbewegen und die in der Lage sind, Treppen, befestigte Straßen und naturbelassene Wanderwege und Steigungen von maximal 500 Metern zu begehen.
Die Reise ist nicht geeignet für Personen, die einen Rollstuhl, Rollator oder sonstige Gehilfen benötigen.
Die Reise ist auf Anfrage für Personen geeignet, die ein intellektuelles oder Verhaltensdefizit aufweisen und die intellektuelle Unterstützung benötigen.
Dann ist eine eigene private Begleitung nötig.
Versicherungsmöglichkeiten
Gegen Unfall- und Krankheitsrisiken oder sonstige unvorhersehbare Umstände empfehlen wir den Abschluß einer Reiserücktritts-, Reiseabbruch-, Reiseunfall-, Reisekranken- und ggf. Reisegepäckversicherung. Als Versicherungsagentur können Sie diese bei anders-sehn buchen.
Einreisebestimmungen
Bitte führen Sie für die Einreise nach Österreich ein gültiges Ausweisdokument mit. Deutsche benötigen kein Einreisevisum für Österreich und können mit einem gültigen oder vorläufigen gültigen Reisepass bzw. Personalausweis einreisen. Reisedokumente außer dem vorläufigen Personalausweis dürfen seit höchstens einem Jahr abgelaufen sein.
Staatsbürger anderer Länder sprechen uns bitte an!
Medizinischer Hinweis
Österreich gehört zum sogenannten FSME-Risikogebiet. Hier leben Zecken, die Frühsommer-Meningoenzephalitis und Borreliose übertragen können. Ein FSME-Impfschutz wird in Österreich öffentlich dringend empfohlen.
Sofern Sie keinen Impfschutz haben, sollten Sie sich impfen lassen. Da es sich um eine mehrstufige Impfung handelt, möglichst einige Monate vor Reisebeginn.
Sonstige Schutzmaßnahmen bei Aufenthalten im Freien, insbesondere im Wald und auf Wiesen sind hautbedeckende Kleidung (v.a. lange Hosen), geschlossenes Schuhwerk und spezielle zeckenabweisende Sprays.
Anmeldeschluß
15. Juni 2025
frühzeitige Buchung besonders empfohlen
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