Diese Wanderreise führt uns in das größte zusammenhängende Heidegebiet Mitteleuropas.
Uns begrüßt eine leicht wellenförmige, sandige Offenlandschaft knapp fünzig Kilometer südlich von Hamburg. Hier wächst überwiegend Heidekraut, durchsetzt mit einzelstehenden Wacholderbüschen sowie kleinen Eichen-und Buchenwaldinseln. Dazwischen einsame große Findlingsblöcke, Überbleibsel der letzten Eiszeit.
Ursprünglich war das Gebiet von riesigen Waldflächen bedeckt. Die wurden seit der Jungsteinzeit immer kleiner, nachdem die Menschen hier Ackerbau und Viehzucht betrieben und die Bäume rodeten. Die ständige intensive Beweidung verhinderte ein Nachwachsen der Wälder und es siedelte sich die charakteristische Besenheide an. Die krautige niedrige Pflanze gedeiht gut auf dem dem kargen Boden und wird vom Vieh verschmäht. Bis heute spielt die Landwirtschaft in dieser dünnbesiedelten Region eine dominierende Rolle.
Auf unterschiedlichen Wanderungen und bei geführten Erlebnissen bekommen wir einen tieferen Einblick in diese einzigartige Kulturlandschaft. Wir begleiten einen Schäfer mit seinen Heidschnucken, lernen, wie mit Pferden gepflügt wird, verkosten unterschiedliche Honigsorten, bekommen eine taktile Führung durch ein historisches Heidebauernhaus und besuchen den Heidegarten.
Geplant sind für diese Woche in Abhängigkeit vom Wetter und der Kondition der Teilnehmer, drei Halbtages- und drei Ganztageswanderungen. Die Wegstrecken bewegen sich zwischen 5 bis 15 km; der maximale Höhenunterschied beträgt 100 Höhenmeter; die Wege sind überwiegend naturbelassene sandige Heide-und Waldwege, sowie gelegentlich befestigte oder aspahltierte Nebenstrecken. Die Wege verlaufen vor allem eben, dazwischen gibt es aber auch kurze steile Anstiege. Die Ausgangspunkte erreichen wir zu Fuß und mit einem Transferfahrzeug. Die jeweilige Anfahrtszeit beträgt rund 30 Minuten. Für die Wanderungen ist eine mittlere Kondition und Trittsicherheit erforderlich sowie wandertaugliches knöchelhohes Schuhwerk mit Profilsohle. Unterwegs pausieren wir im Grünen und in Gasthäusern.
Unser Naturhotel liegt in absoluter Alleinlage inmitten der größten Sandmagerrasenfläche Norddeutschlands. Eine Zeitlang war hier ein Fliegerhorst der deutschen Wehrmacht und später ein britischer Truppenübungsplatz. Zusammen mit der Norddeutschen Naturschutz-Akademie entstand dann das heutige Hotelkonzept. Jedes Zimmer hat einen Balkon und Ausblick in Himmel und endlose Weite, vielleicht hören wir Feldlerchen oder das Blöken vorbeiziehender Schafe. Das Areal umfaßt mehrere Gebäude, mit verschiedenen Funktionen. Die Rezeption mit Bar, mehrere ein- und zweigeschossige Bettenhäuser und das Restauranthaus. Der Weg von unserem Bettenhaus dorthin beträgt etwa einhundert Meter.
Eine finnische Sauna sorgt für zusätzliche Entspannung nach einem erlebnisreichen Tag und die Hotelküche verwöhnt uns mit regionalen, frischen Köstlichkeiten, wie z.B. Heidekartoffeln.

Das Naturhotel Camp Reinsehlen liegt in absoluter Alleinlage inmitten der größten Sandmagerrasenfläche Norddeutschlands.
Es gibt keine Zäune rund um die Gebäude, stattdessen wird das Restaurant bei schönem Wetter einfach mit Sitzgelegenheiten unter einem Sonnensegel in die Landschaft hin erweitert.
(Bildquelle: Hotelcamp Reinsehlen - M. Tiemann)
Sonntag, 11. Mai
Individuelle Anreise zu unserem Gästehaus. Bahnreisende werden gern am Gleis in Schneverdingen abgeholt.
Bei einem gemütlichen Beisammensein stimmen wir uns auf spannende Tage ein.
Montag, 12. Mai
Heidschnuckenherden ziehen tagtäglich durch das gesamte Naturschutzgebiet. Die kleinen genügsamen Tiere knabbern sich durch die Magerrasen- und Heideflächen und verhindern damit eine Verbuschung. Heute vormittag treffen wir den Schäfer. Wir begleiten ihn rund zweieinhalb Stunden auf einer Tour in ebenem Gelände und erfahren Interessantes über seine Arbeit mit den Schafen.

Eine Heidschnuckenherde wartet am Schafstall auf den Austrieb.
Schnucken sind eine kleine Schafrasse mit grau-schwarzem Fell, beide Geschlechter tragen Hörner. Ihr Haar ist lang und faserig statt wollig, wie bei Deichschafen
.
Außenschafställe in Ständerbohlenweise und mit ihrem weit herunter gezogenen Dach prägen noch heute das Landschaftsbild der Heide. Jeden Abend werden die Tiere hier wieder untergebracht.
(Bildquelle: anders-sehn - S.Hahn)
Heidehonig war im Mittelalter sehr begehrt. Honig und Wachsverkauf waren für die Heidjer wichtige Einnahmequellen. Ein Korbimker erzählt uns vom Honigmachen und zeigt uns seine Gerätschaften.
Seine Bienen hat er nicht mitgebracht, dafür aber die typischen Stülper (geflochtene Bienenkörbe), seinen Schutzanzug und die typische Imkerpfeife. Und natürlich verschiedene Honigsorten, die wir verkosten dürfen.
Dienstag, 13. Mai
Heute wandern wir vom Hotel aus in das Naturschutzgebiet Oberes Fintautal. Hier schlälngelt sich die Fintau als typischer Heidebach durch die Landschaft. Wir streifen vorbei an Erlen- und Birkenbrüchen, durch kleine Kiefernwäldchen und moorige Flächen. Am Ende unserer Wanderung pausieren wir am Rande einer ehemaligen Wassermühle bevor uns ein Transferfahrzeug wieder zum Hotel bringt.
Streckeninfo: Start zu Fuß ab Hotel, Gehstrecke ca. 9 km, keine Steigungen, Rückfahrt im Transferfahrzeug
Mittwoch, 14. Mai
Wir machen eine Rundwanderung im Quellgebiet der Wümme. Zunächst geht es durch eine weite, lichte Heidelandschaft.
Weiter führt unser Pfad am Waldrand abwärts und hoch zum Wümmeberg. Durch lockeren Baum-und Buschbestand geht es wieder ein bischen auf und ab bis zum gegenüberliegenden Suhorn. In der Aussichtshütte machen wir Rast und wandern weiter durch offene Heideflächen, durchsetzt mit Wacholderbüschen, Findlingen und verwunschenen Hutewäldchen.
Am Ausgangspunkt angekommen lockt das Cafe vom Hofgut Tütsberg.
Streckeninfo: An-und Abfahrt per Transferfahrzeug, Gehstrecke ca. 12 km, kleine moderate Steigungen, Auf-und Abstieg je 20 m
Donnerstag, 15. Mai
Heute besuchen wir einen Bio-Landwirt, der noch mit Arbeitspferden arbeitet. Seine schweren rotbraunen Schleswiger Kaltblüter sind ideal geeignet, um schonend die Heide zu entkusseln, also unerwünschten Kiefern- und Birkenaufwuchs zu entfernen. Wir hören Interessantes rund um die Arbeitspferde und auf einem Übungsfeld lernen wir selbst, hinter den Pferden in Furche zu laufen, den Pflug zu halten und zu pflügen. Auf dem Hof gibt es auch Reitpferde. Wer gern einmal aufsitzen möchte, wird von der Reitlehrerin unterstützt.
Freitag, 16. Mai
Wir starten zu einer der schönsten Touren, zum Wilseder Berg im Herzen der Heide. Zunächst geht es durch dichten Mischwald bis zum Steingrund und weiter zum Totengrund. Bänke laden zum Pausieren ein. Unter uns liegt der kesselartige Grund mit Wacholderbüschen - eine Heideinsel im Wald. Weiter wandern wir bis zwischen mächtigen Eichen erste Gebäude hervorlugen. Jetzt haben wir das autofreie idyllische Heidedörfchen Wilsede erreicht. Nach einer Pause besuchen wir ein historisches Bauernhaus. Bei einer Tastführung erfahren wir, wie die Heidebauern hier früher unter einem Dach zusammen mit Vieh und Gesinde gelebt haben. Danach geht es weiter über den Wilseder Berg - mit 169 Metern ist er der höchste Punkt in der Region - zum Endpunkt unserer Tour.
Streckeninfo: An-und Abfahrt per Transferfahrzeug, Gehstrecke ca. 15 km, kurze, steile Steigungen, Auf-und Abstieg je 70 m
Samstag, 17. Mai
Heute wandern wir zum Heidegarten. Er liegt auf dem Höpen, einer eiszeitlichen Erhebung am Stadtrand von Schneverdingen. Rund zweihundert verschiedene Heidesorten blühen hier das ganze Jahr über. Unsere Gästeführerin erläutert uns Spannendes über die Pflanzen, aber auch manch Amüsantes über die Bewohner der Heide.
Streckeninfo: Rundwanderung zu Fuß ab Hotel, Gehstrecke ca. 7 km, keine Steigungen
Sonntag, 18. Mai
Nach dem Frühstück endet die Reise.
im Reisepreis enthaltene Leistungen pro Person im DZ
bei Eigenan- und abreise bis/von Bhf Schneverdingen
- 7 Übernachtungen in einem Vier-Sterne-Naturhotel,ökologisch nachhaltig geführt, alle modern eingerichteten Zimmer inkl. Du/WC, Föhn, Tresor, TV,W-LAN, Balkon, Restaurant auf dem Areal
- Halbpension (7 x Frühstück, 7 x dreigängiges Abendessen)
(Getränke nicht im Preis enthalten)
- 1 Lunchpaket für Tour am Dienstag
- 1 zweienhalbstündige Wanderung mit dem Schäfer
- 1 Vortrag des Korbimkers inkl. Honigverkostung
- 1 Vortrag zu Arbeitspferden inkl. praktische Einweisung ins Pflügen
- 1 Führung Freilichtmuseum „Dat ole Huus“
- 1 Führung Heidegarten
- 3 Transferfahrten zu unseren Wanderungen und Ausflügen
- sehbehindertengerechte Führungen und zugehörige Eintritte laut Programm, ergänzende Texte
- Taxitransfer Bhf Schneverdingen-Hotel-Bhf Schneverdingen
- freundliche, sehbehindertengerechte Reiseleitung
- alle Führungen und Veranstaltungen finden in deutscher Sprache statt
Sonstige Hinweise
Eine sehende Begleitung kann gegen zusätzlichen Aufpreis gebucht werden.
Vor Ort bewegen wir uns in erster Linie zu Fuß; einige Wanderstartpunkte werden mit Transferfahrzeugen angefahren. Wir verbringen die Zeit mit ausgedehnten Wanderungen in ebenem, leicht hügeligem Gelände. Knöchelhohe Wanderschuhe mit Profilsohle ,wind- und regenfeste Kleidung werden empfohlen.
Preis
1500 EURO pro Person im DZ (Einzelzimmerzuschlag 200 Euro)
Aufpreis Buchung einer 1:1 Begleitperson von anders-sehn 1150 Euro
Aufschlag Hund auf Anfrage
Anzahlung in Höhe von 20% des Reisepreises wird nach Erhalt der Anmeldebestätigung und des Sicherungsscheines fällig. Der Restpreis wird 20 Tage vor Reisebeginn fällig.
Führhunde
Führhunde können mitgebracht werden, sofern sie hunde- und gruppenverträglich sind.
Ort und Termin
11. bis 18. Mai 2025
Schneverdingen, Lüneburger Heide
Teilnehmer/innen und Art der Reise
Offene Gruppen-Pauschalreise für sehbehinderte, blinde und sehende Interessierte, die eine Wanderreise der besonderen Art erleben möchten.
Teilnehmerzahl
8 – 12 Personen
Die Reise kann nur bei einer Mindestteilnehmerzahl von 8 Personen durchgeführt werden.
Ist diese Zahl bis 21 Tage vor Reisebeginn nicht erreicht, bekommen Sie unverzüglich eine Absageerklärung.
Gruppengröße
Die Gruppe umfaßt die Teilnehmer, sowie ggf. zusätzlich die aus dem Servicepool hinzugebuchten Begleiter.
Hinweise zur Eignung für Personen mit eingeschränkter Mobilität
Die Reise ist geeignet für sehbehinderte, blinde, hörbehinderte und sehende Personen, die sich allein oder mithilfe eines Tast- oder Langstockes, eines Führhundes oder einer Assistenzkraft allein fortbewegen und und die in der Lage sind, Treppen und befestigte Straßen sowie naturbelassene Wege zu begehen und die über eine Kondition für tägliche Strecken zwischen 7 km bis 15 km in leicht hügeligem Gelände verfügen.
Die Reise ist nicht geeignet für Personen, die einen Rollator oder sonstige Gehilfen benötigen.
Die Reise ist auf Anfrage für Personen geeignet, die ein intellektuelles oder Verhaltensdefizit aufweisen und die intellektuelle Unterstützung benötigen.
Dann ist eine eigene private Begleitung nötig.
Versicherungsmöglichkeiten
Gegen Unfall- und Krankheitsrisiken oder sonstige unvorhersehbare Umstände empfehlen wir den Abschluß einer Reiserücktritts-, Reiseabbruch-, Reiseunfall-, Reisekranken- und ggf. Reisegepäckversicherung. Als Versicherungsagentur können Sie diese bei anders-sehn buchen.
Einreisebestimmungen
Bitte führen Sie für die Einreise nach Deutschland ein gültiges Ausweisdokument mit.
EU-Bürger bzw. Bürger aus Schengen-Vollanwenderstaaten benötigen für die Einreise nach Deutschland einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, sie sind nicht visumspflichtig.
Staatsbürger anderer Länder sprechen uns bitte an!
Anmeldeschluß
25.März 2025
frühzeitige Buchung empfohlen
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