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Reisen und Seminare für Blinde und Sehbehinderte

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Plan ist eine Kinderhilfsorganisation, die mit Kindern und Jugendlichen in 50 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas arbeitet. Plan setzt sich für eine Welt ein, in der sich alle Kinder frei entfalten und entwickeln können. In einer Gesellschaft, die Kinderrechte schützt und Kinder mit Würde und Respekt behandelt. Unabhängig von Herkunft, Religion und politischen Verhältnissen. Mit der Übernahme von Patenschaften oder Spenden für ganze Projekte werden so Mädchen und Jungen gestärkt und ihr Lebensumfeld verbessert. Im Jahr 2003 hat Plan die Kampagne `Because I am a Girl´ ins Leben gerufen, denn tatsächlich werden Mädchen weltweit in vielen Bereichen diskriminiert. Sei es in der Familie, der Schule oder später im Berufsleben. Plan setzt seit Jahren viele Maßnahmen um, die dazu beitragen, die Benachteiligungen, denen Mädchen in aller Welt ausgesetzt sind, zu beenden. Dabei schließt ihre Unterstützung durch Plan die Familien und Gemeindemitglieder des Kindes mit ein und Hilfe zur Selbsthilfe ist oberstes Ziel aller Projekte.

anders-sehn unterstützt das Selbsthilfe-Projekt:
Wirtschaftliche Unabhängigkeit für junge Frauen in Sambia

Sambia liegt im südlichen Afrika. Es ist doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur 13 Mio Einwohner. 85 Prozent der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 15 Prozent im Kupfer-und Kobaltbergbau. Die Einnahmen aus der Kupferindustrie stellen die Haupteinnahmequelle für den Staat dar. Damit ist das Land sehr stark von den Entwicklungen auf dem Weltmarkt abhängig. Zwei Drittel der Bevölkerung leben auf dem Land und unterhalb der Armutsgrenze. Hier sind 80 Prozent der Jugendlichen arbeitslos; die überwiegende Zahl sind Mädchen, da ihnen noch häufiger als Jungen ein Schulabschluß fehlt.

In der traditionell männlich dominierten Gesellschaft haben Frauen wenig Entscheidungsmacht für ein selbstbestimmtes Leben – weder in ihren Familien noch in ihren Gemeinden. Mädchen werden in Sambia in vielfacher Weise benachteiligt: Viele müssen bereits von früher Kindheit an viel mehr im Haushalt mithelfen als ihre Brüder, ihre Mütter bei der Pflege und Erziehung jüngerer Geschwister unterstützen und schwere Arbeiten (Wasserholen, Feldarbeit) verrichten. Da bleibt kaum Zeit für den Schulbesuch. Dann werden sie früh verheiratet, bekommen oft schon als Teenager ihr erstes Kind und sollen dem Ehemann den Haushalt führen, so dass auch an eine Berufsausbildung kaum zu denken ist.

Da Mädchen viel seltener eine Schule abschließen als Jungen, sinken ihre Chancen auf ein gutes Einkommen und einen gesicherten Arbeitsplatz. Es gibt zudem nur wenige und meist sehr teure Ausbildungsangebote für junge Frauen, die ihnen die nötigen beruflichen Fähigkeiten vermitteln, damit sie später ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. In den ländlichen Gebieten Sambias haben Menschen außerdem kaum Zugang zu finanzieller Beratung und zu Investitionskrediten für eine Ausbildung oder die Gründung eines eigenen Geschäftes. Banken machen die Kreditvergabe von Geschlecht, Alter und Bildungsniveau abhängig. Junge Frauen müssen daher oft besonders hohe Zinsen bezahlen. Dies erschwert es ihnen wiederum, notwendige Investitionen, zum Beispiel für ein eigenes Geschäft, zu tätigen.

Hilfsmaßnahmen für dieses Projekt Foto: Junge schwarzafrikanische Frauen aus Sambia werden in einem einfachen Schulgebäude beraten und unterrichtet. Quelle: Foto: Plan
- Berufsberatung
- Schulische Berufsausbildung im Mansa Trades Training Institut für die Berufe zur Bautischlerin, Maurerin, Informatikerin, Metallbauerin, Automechanikerin, Hauswirtschafterin sowie Fremdenführerin. Die Ausbildungen schließen mit einem Zertifikat ab und jede erfolgreiche Absolventin erhält Werkzeuge, Ausrüstung und Material, um sich selbstständig machen zu können.
- Weiterbildung im Bereich Landwirtschaft mit Kursen zum Gemüseanbau und zur Viehhaltung, in der die Mädchen wichtige Informationen über ertragssteigernde Methoden erhalten.
- Kurse für eine erfolgreiche berufliche Selbständigkeit: Schulungen in unternehmerischem Denken und Handeln und im Umgang mit Geld; Kurse für die Grundlagen der Buchführung; Kurse für die erfolgreiche Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen oder handwerklich gefertigten Produkte oder Dienstleistungen
- Gründung von Spargruppen für Mädchen: Die Teenager und jungen Frauen schließen sich zu Spargruppen mit je etwa zehn bis 15 Teilnehmerinnen zusammen. Sie treffen sich regelmäßig und leisten Sparbeiträge, erlernen das Prinzip des gemeinsamen Sparens und der Kreditvergabe. Aus dem angesparten Guthaben dürfen die Mitglieder kleinere Darlehen aufnehmen. Durch die Kredite können die jungen Frauen in ihre Unternehmen investieren und zur langfristigen Einkommenssicherung für sich und ihre Familien beitragen.

Armut ist in vielen Teilen der Welt weiblich. Daher gilt in der Armutsbekämpfung das ungeschriebene Gesetz: „Frauen sind der Schlüssel der Entwicklung.“ Denn sie sind es vor allem, die offen für neue Ideen sind und entsprechende Praktiken an die nächste Generation weitergeben. Mit dem vorgestellten Projekt kann in Sambia eine Generation junger Frauen heranwachsen, die mit einem besseren Bildungshintergrund die Entwicklung des Landes weiter voranbringt.

Wenn auch Sie dieses oder andere Projekte unterstützen möchten, erreichen Sie Plan International telefonisch unter Tel. (0 40) 611 40-230 . Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage Plan International.
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